Donnerstag, 16. Dezember 2010

Winterfreuden ...

... erinnert sich noch jemand an dieses Gedicht? 

Will sehen, was ich weiß,
vom Bübchen auf dem Eis.

Gefroren  hat es heuer

noch gar kein festes Eis.

Das Büblein steht am Weiher
und spricht so zu sich leis:

"Ich will es einmal wagen;

das Eis, das muss doch tragen!" - Wer weiß?
Das Büblein stampft und hacket

mit seinen Stiefelein.

Das Eis auf einmal knacket,

und krach! schon bricht's hinein.

Das Büblein platscht und krabbelt

als wie ein Krebs und zappelt mit Schrei'n.

"O helft, ich muss versinken
in lauter Eis und Schnee!

O helft, ich muss ertrinken 
im tiefen, tiefen See!"
Wär' nicht ein Mann gekommen,

der sich ein Herz genommen, o weh!

Der packt es  bei dem Schopfe

und zieht es dann heraus.

Vom Fuße bis zum Kopfe

wie eine Wassermaus

das Büblein hat getropfet;

der Vater hat's geklopfet zu Haus'.


Friedrich Güll (01.04.1812 - 24.12.1879) 

Hier war der Hochwassersteg von unserer Mühle nach Voggendorf noch nicht überschwemmt. Das Foto wurde vor der großen Flut, die letzten Freitag nachmittag ihren Höhepunkt erreichte, aufgenommen ...

Seit heute ist die Straße wieder passierbar.


Fotos: Paul Kappler, 12 / 2010


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