Mittwoch, 29. Dezember 2010

Nachtstorch

Abends, wenn es schon dunkel ist, kommt er (sie?) angeflogen, macht sichs bequem (?) in der Eiseskälte auf dem Mühlendach, duckt sich ins Nest und bewegt sich nicht. Sobald am Morgen die Sonne erscheint, wird sich ausgiebig gereckt, gestreckt und geputzt. Die Federn werden in aller Ruhe gestriegelt und gebügelt. Dann fliegt er los, der Namenlose. Er hat keinen Ring, ist nicht im Verzeichnis der Beringten. Ein freier Storch ... schön! Das geht jetzt schon drei Wochen so. Vielleicht bleibt er uns, findet im Frühling eine Partnerin ... ein Traum?

Foto: Johann Rüttinger, Uehlfeld 12/2010

Dienstag, 28. Dezember 2010

Rauhnacht sieben ...

O BÄUME Lebens, o wann winterlich?
Wir sind nicht einig. Sind nicht wie die Zugvögel verständigt.
Überholt und spät, so drängen wir uns plötzlich Winden auf
und fallen ein auf teilnahmslosen Teich.
Blühn und verdorrn ist uns zugleich bewusst.
Und irgendwo gehn Löwen noch und wissen,
so lang sie herrlich sind, von keiner Ohnmacht.

...

Rainer Maria Rilke (1875-1926)
aus: Duineser Elegien - Die Vierte Elegie

Foto: Paul Kappler, Montage: Johann Rüttinger, 12/2010

Samstag, 25. Dezember 2010

Rauhnacht ...

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.


Rainer Maria Rilke (1875-1926)
aus: DAS STUNDEN-BUCH


Foto: Paul Kappler, 12/2010

Freitag, 24. Dezember 2010

Frohe Weihnachten ...

... und ein glückliches neues Jahr ... wünschen die Mühlenhasen und Mühlenstörche allen Freunden in aller Welt!

Fotos und Montage: Johann Rüttinger, Uehlfeld 12/2010

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Die Tage werden wieder länger ...

So ein richtiges Hochwasser kann auch schön sein ... besonders, wenn es viel schneit, taut, in Strömen regnet, gefriert, schneit, bitterkalt und wieder warm wird ... und endlich die Sonne als Weihnachtsstern durchbricht ... wie hier an der Aisch hinter unserer Mühle in diesen Tagen ...

Foto: Johann Rüttinger, Uehlfeld 12/2010

Dienstag, 21. Dezember 2010

Schnabelgrün, der Zauberrabe ...

... wird immer lebendiger!

Ich will nicht zu viel verraten ... aber die Arbeit an den Illustrationen der abenteuerlichen Reimgeschichte von Constanze Endlich und Helmut Hecht macht einen Heiden-Spaß ... Bis bald!

Montag, 20. Dezember 2010

Fastvollmondstorch ...

Aufgenommen heute abend um 22.00 Uhr mit einem Teleobjektiv (800 mm) – Belichtungszeit: 8 Sekunden. Unser treuer Mitbewohner hat sich nicht bewegt ... brav! 



Foto: Paul Kappler, Uehlfeld – 12/2010

... Wie wäre es, wenn wir Störche werden würden? ...


... Der Kalif billigte den Vorschlag seines Wesirs und ging mit ihm dem Teich zu. Als sie dort angekommen waren, sahen sie einen Storch ernsthaft auf und ab gehen, Frösche suchend und hie und da etwas vor sich hin klappernd. Zugleich sahen sie auch weit oben in der Luft einen andern Storch dieser Gegend zuschweben.
"Ich wette meinen Bart, gnädigster Herr", sagte der Großwesir, "wenn nicht diese zwei Langfüßler ein schönes Gespräch miteinander führen werden. Wie wäre es, wenn wir Störche würden?"

>>> hier geht es zur Geschichte vom Kalif Storch >>>

Foto: Johann Rüttinger, Uehlfeld 07/2010

Sonntag, 19. Dezember 2010

Es regnet und schneit Hunde und Katzen ... sagen die Spatzen!

... eine nicht zu hektische Vorweihnachtswoche wünschen wir allen unseren Leserinnen und Lesern ...
Foto: Paul Kappler, Uehlfeld 12/2010

Freitag, 17. Dezember 2010

Schnabelwärmer ...

... seit einer Woche unser treuer Übernachtungsgast auf dem Mühlendach: Einer der "Winterstörche", die im Herbst nicht nach Süden gezogen sind, sondern hier im Aischgrund überwintern ... 

Foto: Paul Kappler, 12/2010 

Das Kalte Herz - Teil 7

"Was willst du von mir, Peter Munk?" fragte es mit dumpfer Stimme.
"Ich hab' noch einen Wunsch, Herr Schatzhauser", antwortete Peter mit niedergeschlagenen Augen.
"Können Steinherzen noch wünschen?" sagte jener. "Du hast alles, wessen du für deinen schlechten Sinn bedarfst, und ich werde schwerlich deinen Wunsch erfüllen."
"Aber Ihr habt mir doch drei Wünsche zugesagt! Einen hab' ich immer noch übrig."
"Doch kann ich ihn versagen, wenn er töricht ist", fuhr der Waldgeist fort, "aber wohlan, ich will hören, was du willst!"
"So nehmt mir den toten Stein heraus und gebt mir mein lebendiges Herz!" sprach Peter.
"Hab' ich den Handel mit dir gemacht?" fragte das Glasmännlein. "Bin ich der ... 
>>> weiterlesen >>> 

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Winterfreuden ...

... erinnert sich noch jemand an dieses Gedicht? 

Will sehen, was ich weiß,
vom Bübchen auf dem Eis.

Gefroren  hat es heuer

noch gar kein festes Eis.

Das Büblein steht am Weiher
und spricht so zu sich leis:

"Ich will es einmal wagen;

das Eis, das muss doch tragen!" - Wer weiß?
Das Büblein stampft und hacket

mit seinen Stiefelein.

Das Eis auf einmal knacket,

und krach! schon bricht's hinein.

Das Büblein platscht und krabbelt

als wie ein Krebs und zappelt mit Schrei'n.

"O helft, ich muss versinken
in lauter Eis und Schnee!

O helft, ich muss ertrinken 
im tiefen, tiefen See!"
Wär' nicht ein Mann gekommen,

der sich ein Herz genommen, o weh!

Der packt es  bei dem Schopfe

und zieht es dann heraus.

Vom Fuße bis zum Kopfe

wie eine Wassermaus

das Büblein hat getropfet;

der Vater hat's geklopfet zu Haus'.


Friedrich Güll (01.04.1812 - 24.12.1879) 

Hier war der Hochwassersteg von unserer Mühle nach Voggendorf noch nicht überschwemmt. Das Foto wurde vor der großen Flut, die letzten Freitag nachmittag ihren Höhepunkt erreichte, aufgenommen ...

Seit heute ist die Straße wieder passierbar.


Fotos: Paul Kappler, 12 / 2010


Mittwoch, 15. Dezember 2010

Diesen Mühlenhof hätte der Kohlenmunk-Peter auch besuchen können ...

Das Kalte Herz - Teil 6

Er fuhr zwei Jahre in der Welt umher und schaute aus seinem Wagen links und rechts an den Häusern hinauf, schaute, wenn er anhielt, nichts als das Schild seines Wirtshauses an, lief dann in der Stadt umher und ließ sich die schönsten Sehenswürdigkeiten zeigen. Aber es freute ihn nichts, kein Bild, kein Haus ...

>>> hier geht das Wilhelm Hauff-Märchen weiter >>>

Foto: Paul Kappler, Uehlfeld / Copyright 12/2010

Dienstag, 14. Dezember 2010

Sonnenblumen im Dezember ...

... Hochwasser und 20 cm Neuschnee. Und Schulfrei. 
Eine gute Möglichkeit, solche Bilder bei Sonnenaufgang im Uehlfelder Mühlengarten zu machen ...

Foto: Paul Kappler, 10. 12. 2010

Das Kalte Herz - Teil 5

... im DREI-HASEN-MÄRCHEN-BLOG
>>> hier geht's weiter >>>  

Montag, 13. Dezember 2010

Hier wachsen Schnabelgrüns Zauberstäbe ...

Am letzten Freitag gab es bei strahlendem Sonnenschein extremes Hochwasser und jede Menge Neuschnee in den Aischwiesen. In dieser Kombination ist das bei uns ein eher seltenes Schauspiel vor Weihnachten ...


"Das Kalte Herz" - Teil 4:

Fotos: Johann Rüttinger, 12/2010

Sonntag, 12. Dezember 2010

Das Kalte Herz - Teil 3

Das Floß fuhr ab, und hatte der Michel früher die Holzhauer in Verwunderung gesetzt, so staunten jetzt die Flößer. Denn statt dass das Floß - wie man wegen der ungeheuren Balken geglaubt hatte - langsamer auf dem Fluss ging, floss es, sobald sie in den Neckar kamen, wie ein Pfeil. Machte der Neckar eine Wendung und hatten sonst die Flößer Mühe gehabt, das Floß in der Mitte zu halten und nicht auf Kies oder Sand zu stoßen, so sprang jetzt Michel allemal ins Wasser, rückte mit einem Zug das Floß links oder rechts, so dass es ohne Gefahr vorüberglitt, und kam dann eine gerade Stelle, so lief er aufs erste Gelenk vor, ließ alle ihre Stangen beisetzen, steckte seinen ungeheuren Weberbaum in den Kies und mit einem Druck flog das Floß dahin, dass das Land und Bäume und Dörfer vorbeizujagen schienen.  
So waren sie in der Hälfte der Zeit, die man sonst brauchte, nach Köln am Rhein gekommen, wo sie sonst ihre Ladung verkauft hatten, aber hier sprach Michel: "Ihr seid mir rechte Kaufleute und versteht euren Nutzen! Meint ihr denn, die Kölner brauchen all dies Holz, das aus dem Schwarzwald kommt, für sich? Nein, um den halben Wert kaufen sie es euch ab und verhandeln es teuer nach Holland. Lasst uns die kleinen Balken hier verkaufen und mit den großen nach Holland gehen. Was wir über den gewöhnlichen Preis lösen, ist unser eigener Profit." >>> weiterlesen >>> 


Foto: Paul Kappler (Schneeherz auf einer überfluteten Aischwiese. Aufgenommen am 10. Dezember vor unserer Mühle, kurz bevor uns die höchste Flut seit 1995 erreichte ...)

Samstag, 11. Dezember 2010

Das Kalte Herz – Teil 2

- - - "Schatzhauser im grünen Tannenwald,
Bist schon viel hundert Jahre alt.
Dir gehört all Land, wo Tannen stehen  - - - "
Aber er mochte sein Gedächtnis anstrengen, wie er wollte, weiter konnte er sich keines Verses mehr entsinnen. Er dachte oft, ob er nicht diesen oder jenen alten Mann fragen sollte, wie das Sprüchlein heiße. 

Aber immer hielt ihn eine gewisse Scheu, seine Gedanken zu verraten, ab. Auch schloss er, es müsse die Sage vom Glasmännlein nicht sehr bekannt sein, und den Spruch müssten nur wenige wissen. Denn es gab nicht viele reiche Leute im Wald, und - warum hatten denn nicht sein Vater und die anderen armen Leute ihr Glück versucht? Er brachte endlich seine Mutter auf das Männlein zu sprechen, und diese erzählte ihm, was er schon wusste, kannte auch nur die ersten Zeilen von dem Spruch und sagte ihm endlich, nur Leuten, die an einem Sonntag zwischen elf und zwei Uhr geboren seien, zeige sich das Geistchen. 
Er selbst würde wohl dazu passen, wenn er nur das Sprüchlein wüsste, denn er sei Sonntag mittags zwölf Uhr geboren ... >>> weiterlesen >>>


Foto: Johann Rüttinger, Uehlfeld – Copyright 12/2010

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Das Kalte Herz

Wer durch Schwaben reist, der sollte nie vergessen, auch ein wenig in den Schwarzwald hineinzuschauen. Nicht der Bäume wegen, obgleich man nicht überall solch unermessliche Mengen herrlich aufgeschossener Tannen findet, sondern wegen der Leute, die sich von den anderen Menschen ringsum merkwürdig unterscheiden.  
Sie sind größer als gewöhnliche Menschen, breitschultrig, von starken Gliedern, und es ist, als ob der stärkende Duft, der morgens durch die Tannen strömt, ihnen von Jugend auf einen freieren Atem, ein klareres Auge und einen festeren, wenn auch raueren Mut als den Bewohnern der Stromtäler und Ebenen gegeben hätte. Und nicht nur durch Haltung und Wuchs, auch durch ihre Sitten und Trachten sondern sie sich von den Leuten, die außerhalb des Waldes wohnen, streng ab ... 
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Foto: Johann Rüttinger, Uehlfeld – Copyright 12/2010

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Eingebildeter Fuchs verhöhnt arme Katze …

Es trug sich zu, dass die Katze in einem Walde dem Herrn Fuchs begegnete, und weil sie dachte 'er ist gescheit und wohl erfahren, 
und gilt viel in der Welt,' so sprach sie ihm freundlich zu. 
"Guten Tag, lieber Herr Fuchs, wie gehts? Wie stehts? 
Wie schlagt Ihr Euch durch in dieser teuren Zeit?"
Der Fuchs, allen Hochmutes voll, betrachtete die Katze von Kopf 
bis zu den Füßen …  >>> weiterlesen >>>

Illustration: Johann Rüttinger, Uehlfeld
Copyright 12/2010

Dienstag, 7. Dezember 2010

Schneemann verliebt sich in Ofen ...

"Eine so wunderbare Kälte ist es, dass mir der ganze Körper knackt!" sagte der Schneemann. "Der Wind kann einem wirklich Leben einbeißen. Und wie die Glühende dort glotzt!" Er meinte die Sonne, die gerade im Untergehen begriffen war. "Mich soll sie nicht zum Blinzeln bringen, ich werden schon die Stückchen festhalten."
 
Er hatte nämlich statt der Augen zwei große, dreieckige Stückchen von einem Dachziegel im Kopf; sein Mund bestand aus einem alten Rechen, folglich hatte sein Mund auch Zähne ...  >>> weiterlesen >>>

Illustration: Johann Rüttinger, Uehlfeld
Copyright 12/2010

Montag, 6. Dezember 2010

Ein Lied zum Wetter ...


A B C, die Katze lief im Schnee.
Und als sie dann nach Hause kam, 
da hatt' sie weiße Stiefel an.
O jemine! O jemine!
Die Katze lief im Schnee.

A B C, die Katze lief zur Höh!
Sie leckt ihr kaltes Pfötchen rein
und putzt sich auch die Stiefelein.
Und ging nicht mehr, und ging nicht mehr,
ging nicht mehr in den Schnee.


Text und Melodie aus Thüringen,  Anfang 19. Jahrhundert
Illustration: Johann Rüttinger, Uehlfeld (Westmittelfranken)

Sonntag, 5. Dezember 2010

Der Sommernarr

... ein Wintermärchen. Vielleicht kommt die Geschichte etwas zu früh ... Winteranfang ist ja erst am 22. Dezember ... was machen wir jetzt? >>> weiterlesen >>> 

Samstag, 4. Dezember 2010

Winterstörche ...

... gestern morgen beim ersten Blick aufs Dach: Ein Storch! 
Das war eine Freude! Gegen Spätnachmittag kam dann der zweite angesegelt. Stand auf einem Bein, wie die Schildwache in unserem aktuellen Märchen von Hans Christian Andersen ... weiterlesen >>>
... und nicht vergessen, morgen Nacht um 24.00 Uhr ist Einsendeschluss für die Lösung unseres 2. Weihnachts-Gewinnspiels! (nach unten scrollen) Mitmachen und mit etwas Glück unser zauberhaftes Weihnachts-Kinderbuch "Paul und Lobbie" von Sibylle Hoffmann gewinnen!
(Fotos: Paul Kappler und Johann Rüttinger)

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Drei-Hasen-Weihnachtsrätsel Nr. 2

Diesmal gilt es nur eine einzige Frage zu beantworten:

Wer ist das?


Den richtigen Namen bitte per e-mail an verlag@hasehasehase.de
Einsendeschluss: 
Sonntag, 5. Dezember, 24.00 Uhr

Zu gewinnen gibt es wieder 10 x "Paul und Lobbie"
von Sibylle Hoffmann und Chiara Fedele.
 Die Bücher werden unter den Einsendern des richtigen Namens ausgelost.
Viel Vergnügen beim Raten!
J.R.
Tipp: Es ist nicht Ludwig Bechstein. Es ist nicht einer der Grimm-Brüder und es ist auch nicht Trulie Okamocek, der Zauberer aus Tokio!


Mittwoch, 1. Dezember 2010

Einfach das Seehundrätsel lösen und Sibylle Hoffmanns "Paul und Lobbie" gewinnen!

Mitmachen – noch ist Zeit: 
Heute nacht um 24.00 Uhr ist Einsendeschluss
bei unserem 1. Weihnachtsgewinnspiel! 
Um zu den fünf Fragen zu kommen, 
einfach nach unten scrollen!
Viel Glück!
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Die Wilden Schwäne, ein wildes Märchen von Hans Christian Andersen

Weit von hier, dort, wo die Schwalben hinfliegen, wenn wir Winter haben, wohnte ein König, der elf Söhne und eine Tochter Elisa hatte. Die elf Brüder waren Prinzen und gingen mit dem Stern auf der Brust und dem Säbel an der Seite in die Schule. Sie schrieben mit Diamantgriffeln auf Goldtafeln und lernten ebenso gut auswendig, wie sie lasen; man konnte gleich hören, daß sie Prinzen waren. Die Schwester Elisa saß auf einem kleinen Schemel von Spiegelglas und hatte ein Bilderbuch, welches für das halbe Königreich erkauft war. Oh, die Kinder hatten es so gut; aber so sollte es nicht immer bleiben!
... hier gehts weiter >>>