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Das Kalte Herz - Teil 3
Das Floß fuhr ab, und hatte der Michel früher die Holzhauer in Verwunderung gesetzt, so staunten jetzt die Flößer. Denn statt dass das Floß - wie man wegen der ungeheuren Balken geglaubt hatte - langsamer auf dem Fluss ging, floss es, sobald sie in den Neckar kamen, wie ein Pfeil. Machte der Neckar eine Wendung und hatten sonst die Flößer Mühe gehabt, das Floß in der Mitte zu halten und nicht auf Kies oder Sand zu stoßen, so sprang jetzt Michel allemal ins Wasser, rückte mit einem Zug das Floß links oder rechts, so dass es ohne Gefahr vorüberglitt, und kam dann eine gerade Stelle, so lief er aufs erste Gelenk vor, ließ alle ihre Stangen beisetzen, steckte seinen ungeheuren Weberbaum in den Kies und mit einem Druck flog das Floß dahin, dass das Land und Bäume und Dörfer vorbeizujagen schienen.
So waren sie in der Hälfte der Zeit, die man sonst brauchte, nach Köln am Rhein gekommen, wo sie sonst ihre Ladung verkauft hatten, aber hier sprach Michel: "Ihr seid mir rechte Kaufleute und versteht euren Nutzen! Meint ihr denn, die Kölner brauchen all dies Holz, das aus dem Schwarzwald kommt, für sich? Nein, um den halben Wert kaufen sie es euch ab und verhandeln es teuer nach Holland. Lasst uns die kleinen Balken hier verkaufen und mit den großen nach Holland gehen. Was wir über den gewöhnlichen Preis lösen, ist unser eigener Profit." >>> weiterlesen >>>
Foto: Paul Kappler (Schneeherz auf einer überfluteten Aischwiese. Aufgenommen am 10. Dezember vor unserer Mühle, kurz bevor uns die höchste Flut seit 1995 erreichte ...)
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