Sonntag, 16. Mai 2010

Bonbonfarben, textarm, illustrationsreich ...

... so sehen sie aus die englischsprachigen Kinderbücher, die Eingang in den Grundschulenglischunterricht finden.
Anscheinend soll die Hürde der Fremdsprache durch eine überladene Aufmachung und die Fülle an visuellen Reizen versüßt werden. Einen gänzlich anderen Weg, Kinder zur Auseinandersetzung mit fremdsprachlicher Literatur zu „verführen“ wählt Alex Randolph mit seinem „PORTRAIT OF NELLIE“.
Auszug aus der Rezension von Frau Dr. Gabriele Stier,
Theo-Betz-Schule, Neumarkt/Opf.:
[Nellie_Sammy.jpg]"... nun kommt SAMMY ins Spiel. Die Mädchen sind in ihrem Element, vorabend-soap opera-geschult wie sie allermeistens sind. Aber sie scheinen es, wie ich, nicht nur völlig ausreichend, sondern nahezu wohltuend zu empfinden, wenn anders als im Film und im Fernsehen, die Innigkeit der Beziehung zwischen NELLIE und SAMMY allein durch die verkringelten Mäuseschwänzchen eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht wird. Nun zeichnen fast alle Kinder, gestalten weiter oder um bzw. ahmen die Zeichentechnik nach. Deren Einfachheit, das Gefühl, so kann ich auch zeichnen, beflügelt die Kinder. Während sie zeichnen, lese ich immer wieder die entsprechenden Zeilen vor. Dabei ist oft zu beobachten, dass Kinder mitmurmeln. Effektive, weil multisensorische Phonetikschulung, so würde das der Fremdsprachendidaktiker ausdrücken.
Noch einige Worte zu der besorgten Frage, ob die Kinder mit dem anspruchsvollen Wortschatz und der manchmal komplexen Syntax nicht heillos überfordert sind, sich deswegen langweilen und stören statt zu verstehen.
Ich kann die Frage verneinen, denn kein Lehrer wird bei NELLIE auf die Idee kommen, die Sätze des Buches als
semantisch-linguistisches Sprachmaterial zu isolieren und damit zu degradieren." ... hier geht es weiter >>>   

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