ab jetzt Auszüge aus dem Alex Randolph-Buch
von Philippe Evrard.
Ich werde oft danach gefragt, aber nicht wirklich ernst.
Und ich antworte, auch nicht wirklich ernst:
Aus der Luft! Was aber eigentlich stimmt.
Man nimmt sie im Vorbeigehen auf, aber man muss
sie erkennen.
Ich glaube allerdings nicht, dass sich eine kleine Lampe ganz von alleine anzündet. Ohne Grund und ohne dass wir wissen, warum. Es ist eher das Gegenteil: Eine Idee ist immer eine Antwort. Also muss es zuerst eine Frage gegeben haben.
Manchmal, sehr selten, kommt die Antwort sofort. Viel öfter aber nicht. Dieser Prozess hat etwas Reizendes an sich: Hat er einmal angefangen, kann er ganz alleine weitergehen, ohne dass man sich dessen bewusst ist. Das kann sehr lange dauern, Wochen, Monate, vielleicht Jahre. Und dann, plötzlich, wenn man es am wenigsten erwartet, erscheint die Lösung und die Lampe fängt an zu leuchten. Ein kleines Wunder!
Aber Vorsicht, die neue Idee ist flüchtig, kaum der Schatten einer Idee. Man sollte sie nicht erschrecken, sondern sofort fixieren, an etwas anbinden (eine kleine Zeichnung oder zwei Wörter auf einem Zettel), bevor sie wieder wegfliegt.
Im Englischen gibt es ein merkwürdiges Wort, das nur wenige Leute kennen: serendipity. Es bedeutet mehr oder weniger, dass man beim Suchen einer Sache etwas ganz anderes findet, fast immer interessanter als das, was man suchte! Vielleicht meinte ich das, als ich sagte, dass man die Ideen aus der Luft holt. Und so kann sich dieser Prozess ohne Ende wiederholen …
Foto: Gertrude Randolph